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Kreativität nach Mitternacht.

Grüße!

Es ist schon eine Weile gewesen, seitdem ich zu letzten Mal postete. Letzte Nacht konnte ich nicht schlafen, also schrieb ich...



»Die kleinen Wellen glänzten unter dem stark bewölkten Himmel. Ihre Spitzen tanzten unter dem hässlichen orangen Licht der benachbarten Städte. Oben im Himmel schienen die weitentfernten Sterne durch eine Wolkenlücke, wie eine unbekannte Klarheit in dieser Herbstnacht. Ein verspielter Wind voller Wesenheit der lang vergessenen Zeiten sang sein Liedchen für die abwesenden Leute, deren tauben Ohren die erfrierende Musik hätten sowieso nicht hören können.  Ein stiller Schrei in der dunklen Nacht, der über Wald sowie Stadt tauchte und herabschoss. Ein kristallisierender Ton, der weinte und bejubelte, der verfluchte und ermutigte. Er war fast nicht zu verderben. Ein schrilles Gelächter brach die neu geformte Stille durch. Das Windsliedchen änderte sich. Nicht mehr verspielt sondern verformt. Die leichten Wolken wurden immer dichter und die bisher erregbaren Blätter in dem umgebenden Wald fingen zum Krachen an. Die Sterne wurden immer schwächer, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Der böse Wind heulte über dem Wasser. Sein Geschrei rief, bis sogar die taubsten Ohren ihn hören konnten. Der Wind wurde von seinem trauähnlichen Spiel wach, der Wind wurde wütend. Er schlug sein volles Gewicht gegen die Mauern und Stamme. Die braunen Wintersblätter ließen ihre Sommerheimat auf den Ästen los und fielen auf den Erdboden wie ihre tausendmal gestorbenen Vorfahren. Die neu geborenen Leichen dürften nicht lang in ihrem neuen Zuhause bleiben, da der Höllenwind nicht mit ihnen fertig war. Ein Lichterglanz flitzte durch die Nacht mit strahlenden Farben und unverwechselbarer Macht. Das Wasser kräuselte, wegen des erst angefangenen abstürzenden Regen. Ein Donnerkrachen schüttelte mit Drachenmacht, die nur in Geschichten zu erkennen war, und der Himmel erleuchtete noch einmal, während das Regen fester auf das Gelände fiel. Überflutungen gingen von dem nassen Boden aus und verführten die unglücklichen Blätterleichen, die der Wind frei ließ, in einem neuen Naturgefängnis. Das Unwetter schwoll weiter rasch an und die Riesenwellen türmten sich auf. Wirbeln tauchten in den Gewässern auf und trugen die nicht mehr grünen Todesblätter tiefer in ihren unvertrauensvollen Grund. Sie ertranken schnell und ließen sich nochmal auf der trüben Oberfläche treiben. Der Wind brüllte, als er sah, was von dem hübschen Sommergrün geworden war. Jetzt nur grau und braun, nass und tot. Er toste immer weiter. Voller Zorn für die Tage, die er nicht mehr sehen konnte, für die Erinnerungen, die nun so tot wie die ehemaligen Farben der Riesenbäume waren, für die Schönheit, die ein unsichtbares Wesen nie haben kann. Jeden Tag erfuhr er die Schönheiten der Welt und ihrer Kreationen. Die Welt sah ihn aber nicht. Die Welt hörte ihn und seine Nachtmusik auch nicht. Er konnte nur seine Spuren auf der Welt lassen, aber mit dem Anfang des neuen Tages wurde seine Zerstörung wieder zu nichts. Die kleinen Wellen glänzten unter dem stark bewölkten Himmel. Ihre Spitzen tanzten unter dem heiligen orangen Licht der aufgehenden Sonne. Oben im Himmel schienen die weitentfernten Sterne nicht mehr, wie eine unbekannte Klarheit in dieser Herbstdämmerung. Ein verspielter Wind voller Wesenheit der lang vergessenen Zeiten sang sein Leidchen und ließ seine Tränen nicht vergießen.

Es war Herbst.«

Tschüß!

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